Adaptationstheorie nach Helson

Helson wies darauf hin, dass Reize immer Reize in einem bestimmten Kontext sind. Das heißt, dass der Organismus an Veränderungen in seiner Umwelt akkommodiert. Daher ist ein Reiz nicht einfach stark oder schwach, sondern erhält diese Eigenschaft in Bezug auf ein subjektives Adaptationsniveau. Drei Arten von Reizen spielen dabei eine Rolle:

Fokal-Reize (F): die gerade zu beurteilenden Reize

Hintergrund-Reize (H): die in räumlich/zeitlicher Nähe dazu befindlichen Reize

Residual-Reize (R): die momentan nicht verfügbaren Reize aus früheren Erfahrungen

Das Adaptationsniveau (AL = Adaptation Level) ist ein gewichtetes Mittel (mit Gewichten w1, w2, w3) aus diesen drei Quellen:

Ein Beispiel für Adaptation

Engen & Tulunary (1956) verlangten von ihren Vpn, die Hälfte des Gewichts eines Standard-Reizes von 300g aus Vergleichsreizen auszuwählen. Bei aufsteigender Darbietung (leichte Reize als Kontext) wählten sie 140g, bei absteigender Darbietung (schwere Reize als Kontext) waren es 179g!

Ein anderes Beispiel für Adaptation ist die Titchener-Täuschung:


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